Als Perspektive Kommunismus riefen wir mit weiteren Gruppen zur Beteiligung am revolutionären Block auf der bundesweiten „Wir sind alle Linx“ Demo am 18. September in Leipzig auf, um anlässlich des beginnenden §129er Prozesses gegen Lina ein starkes Zeichen der revolutionären und antifaschistischen Bewegung auf die Straße zu bringen. Hier ein kurzer Bericht zur Demo.

Der Block unter dem Motto „Wir stehen dahinter: Militanten Antifaschismus und revolutionäre Politik verteidigen!“ bildete einen organisierten Abschluss der kämpferischen Demonstration mit insgesamt fast 6000 Teilnehmer:innen. Bis zu 600 Genoss:innen beteiligten sich an unserem Bereich und positionierten sich mit Transparenten, Schildern, roten Fahnen und lautstarken Parolen als Teil der klassenkämpferischen und revolutionären Linken, ohne den solidarischen Bezug zu anderen Teilen der Antifa-Bewegung, die sich in den vorderen Blöcken sammelte zu verlieren. Der gesamte Block war von festen, organisierten Reihen geprägt und wurde von Strukturen und Genoss:innen aus dem gesamten Bundesgebiet getragen.

Mit eigenem Lautsprecherwagen, Kurzdurchsagen und Reden konnten einige Standpunkte, die unabdingbar mit der Frage erfolgreicher antifaschistischer Politik und dem Umgang mit staatlicher Repression verknüpft sind, in der Demo und nach Außen thematisiert werden:

  • So z.B. die Rote Wende Leipzig in ihrem Redebeitrag über die Rolle der Polizei und des bürgerlichen Rechts im Kapitalismus und die Notwendigkeit einer unversöhnlichen Politik, die nicht auf die kapitalistische Integration von sozialen Interessen hinausläuft,
  • ein Zusammenschluss verschiedener Antifagruppen aus Süddeutschland über die besondere Bedeutung der festen Organisierung im Antifa-Kampf.
  • Außerdem konnten wir einen Beitrag zur Bedeutung militanter Bewegungen für den Aufbau revolutionärer Gegenmacht und die Notwendigkeit eines selbstbestimmten Umgangs mit der in dem Zusammenhang zwangsläufigen Repression beisteuern.

Die Demonstrationsroute führte an der zentralen Dimitroffwache vorbei, die aus verschiedenen Teilen der Demonstration hintereinander mit Steinen, Feuerwerk und Farbflaschen angegriffen wurde. Immer wieder kam es im weiteren Demoverlauf zu kurzen Angriffen auf Banken, Gentrifizierungssymbole aber auch gegen Bullen, die in Seitenstraßen postiert waren. Es herrschte eine dem Anlass angemessene kämpferische Stimmung. Auch im direkten Anschluss an die Demo gab es weiter kurze und offensichtlich gezielte Angriffe auf Bulleneinheiten.

Während die Bullen sich entgegen eigener Ankündigungen auf der Demo zurückhielten und dort kaum Präsenz zeigten, war ihr Konzept eher darauf ausgelegt im Nachgang der Demo einige Stunden lang den Belagerungszustand über einzelne Straßenzüge zu verhängen. Bürgerliche Medien fanden ihren Gefallen vor allem daran, ein Transparent auf der Demo zu skandalisieren, auf dem Dirk Münster, der Chef der SoKo Linx, an Zeiten erinnert wurde, in denen seinesgleichen sich nicht immer so sicher fühlen konnte, wie sie es heute offensichtlich tun. Die Aufregung um die „Morddrohung“ hinterließ bei vielen Genoss:innen eine klammheimliche Freude und bewies doch gleichzeitig, dass eine kämpferische Praxis größere Debatten gezielt in Gang bringen kann, es zugleich aber einer sehr klaren Linie bedarf, diese – meist von der Gegenseite – ausgehenden Debatten zu beantworten und konstruktiv zu nutzen, anstatt auf Distanz zu gehen oder eine passive Rolle einzunehmen.

In jedem Fall ändert der ganze Aufriss um das Transparent nichts an der Stärke der Demonstration, die vor allem darin bestand, aktive Antifaschist:innen verschiedener Spektren im Angesicht einer hohen Qualität von Repression im Zeichen der Solidarität mit einer Genossin bundesweit und offensiv zusammenzuführen. Danke an alle die dabei waren und an alle, die das Projekt mitgetragen haben! Und es geht weiter: Nur durch den Aufbau unserer Seite – also der Aufbau einer solidarischen, kämpferischen antifaschistischen Bewegung und starker, orientierungsgebender revolutionärer Organisierung – schaffen wir es dauerhaft, der faschistischen Gefahr entgegenzutreten, den Angriffen des Staates zu trotzen und eine kommunistische Perspektive in Kämpfen zu entwickeln.

Freiheit für Lina und alle Antifas!

Für den Kommunismus!

Zeigt euch weiterhin solidarisch mit den Angeklagten im „Antifa Ost – Verfahren“ und bleibt informiert: soli-antifa-ost.org

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