Chile erlebt gerade einen regelrechten Aufstand gegen die Regierung Piñera und eine neoliberale Ordnung, die der Mehreheit der Bevölkerung immer schlechtere Lebensbedingungen beschert. Jeden Tag finden Massenproteste statt, im ganzen Land wird gestreikt, von Gewerkschaften und sozialen Organisationen wird zu einem Generalstreik aufgerufen. Seit der faschistischen Militärdiktatur von Pinochet wurde das Land einem neoliberalen Umbau unterzogen. Eine kleine Wirtschaftselite hat enormen Reichtum angehäuft, alle Bereiche der Gesellschaft wurden privatisiert, die Regierung, Polizei und Militär sind in Teilen korrupt. Die aktuellen Massenproteste sind die größten seit vielen Jahren. Die Regierung lässt Militär in den Straßen aufmarschieren und antwortet mit Repression und medialen Hetzkampagnen. International finden kleinere und größere Soliaktionen statt. Aktuelle Informationen zu den Auseinandersetzungen finden sich auf dem Internetprotal amerika21.de

Links mit Infos zu Chile:
www.amerika21.de
www.lowerclassmag.com
www.perspektive-online.net

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Lesenswerter Artikel von amerika21:

Viele mögen sich fragen, warum die Erhöhung der Fahrpreise der U-Bahn von “nur” 30 Pesos (ca 3,8 Eurocent) soviel Proteste hervorruft. Soziale Ungerechtigkeit, Korruption, galoppierende Preissteigerungen in allen Bereichen und die moralische Verkommenheit vieler Institutionen sind der Hintergrund einer aufgestauten Wut, die nur eines letzten Tropfens bedurfte, um das Fass zum überlaufen zu bringen.

Einige Beispiele:

Nach Zahlen der Zentralbank sind die Haushalte bis zu 73 Prozent ihres Nettoeinkommens verschuldet und haben keinerlei Möglichkeit, ein Sparguthaben anzulegen. Es fehlen mehr als 500.000 Wohnungen und in den letzten acht Jahren sind die Preise für Wohnungen um 67,8 Prozent gestiegen.

50 Prozent der Menschen mit 30 bis 35 Jahren Beiträgen, die 2018 in Rente gingen, haben eine Rente von etwa 290.000 Pesos. Das ist noch unter dem Mindestlohn von derzeit 300.000 Pesos (ca. 375 Euro), der ebenfalls nicht zum Leben reicht. Im ersten Halbjahr 2018 sind mehr als 9.000 Personen verstorben, die auf der Warteliste für medizinische Behandlung standen.

Für viele Kranke sind Medikamente unerschwinglich und sie fragen sich, wie es möglich ist, dass die vom kommunistischen Bürgermeister Daniel Jadue ins Leben gerufene und inzwischen von mehr als 60 Gemeinden kopierten “Volksapotheken” die gleichen Medikamente 70 Prozent billiger verkaufen können. Die Ungleichheit in Chile ist himmelschreiend. 10 Prozent der Bevölkerung teilen sich 66,5 Prozent des Nettoeinkommens Chiles, während sich 50 Prozent der ärmsten Familien gerade einmal 2,1 Prozent teilen.

Steuerhinterziehungen und in Steuerparadiesen “geparkte” Vermögen haben Rekordwerte. Dem Finanzamt gehen jährlich Millionen verloren, weil die Zollbehörden die Erzexporte nicht hinreichend kontrollieren kann. So wurde z.B. Molybdän als Kupfer steuerfrei ins Ausland geschmuggelt oder weniger als die tatsächliche Menge versteuert. Auf der anderen Seite gab es jahrelange Preisabsprachen bei Windeln und Papierprodukten, Hähnchen und Medikamenten. Der italienische Energiekonzern Enel hat die kostenlose Modernisierung aller Stromzähler in der Zentralregion angekündigt, um dann Kosten stillschweigend und versteckt auf die monatliche Rechnung zu setzen.

Die moralische Verkommenheit wichtiger gesellschaftliche Institutionen hat das Vertrauen der Bevölkerung in sie tief erschüttert.

So hat der Finanzriese “Penta” jahrelang Politiker und Parteien mit Hilfe gefälschter Rechnungen bestochen und damit einen Steuerschaden von wenigstens 500 Millionen Pesos angerichtet. Die Parlamentsmehrheit weigert sich seit Jahren beharrlich, die Diäten von mehr als 23.000 US-Dollar zu kürzen. Gegen 158 Kirchenoberen wird wegen Kindesmissbrauch ermittelt, von denen inzwischen 23 verurteilt sind. Die Spitzen von Polizei und Armee haben Hunderte Millionen Steuermittel veruntreut. Kasinobesuche, Privatreisen, Luxuswagen und Wohnungen wurden aus nicht kontrollierbaren Mitteln mit Hilfe gefälschter Rechnungen finanziert. Polizei und Gefängnispersonal kommt immer häufiger wegen krimineller Machenschaften ins Gerede. Sie schmuggeln Drogen, sind gelegentlich Kopf von kriminellen Banden oder halten ihre schützende Hand über sie, wenn es einmal zu Ermittlungen kommt. Nicht zu schweigen vom Mord an Camilo Catrillanca, der vor einem Jahr hinterrücks von Einsatzpolizei erschossen wurde. War dieser fürchterliche Zwischenfall nicht genug, wurde versucht, ihn bis hinauf zum Innenminister und Präsidenten zu vertuschen und zu verdrehen.

Dann kam die Tariferhöhung. In den ersten Tagen fuhren Schüler massenhaft, ohne zu bezahlen. Dann schlossen sich die Studenten an und es kam zu einzelnen Besetzungen von U-Bahnstationen. Alles friedlich und ohne “Randale”. Die Regierung kriminalisierte die Aktionen vom ersten Tag an und in den U-Bahnstationen und Waggons kam es zu regelrechten Hetzjagden mit Verhaftungen durch die Militärpolizei. Erst danach kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen.

Viele mögen sich fragen, warum die Erhöhung der Fahrpreise der U-Bahn von “nur” 30 Pesos (ca 3,8 Eurocent) soviel Proteste hervorruft. Soziale Ungerechtigkeit, Korruption, galoppierende Preissteigerungen in allen Bereichen und die moralische Verkommenheit vieler Institutionen sind der Hintergrund einer aufgestauten Wut, die nur eines letzten Tropfens bedurfte, um das Fass zum überlaufen zu bringen.

Einige Beispiele:

Nach Zahlen der Zentralbank sind die Haushalte bis zu 73 Prozent ihres Nettoeinkommens verschuldet und haben keinerlei Möglichkeit, ein Sparguthaben anzulegen.

Es fehlen mehr als 500.000 Wohnungen und in den letzten acht Jahren sind die Preise für Wohnungen um 67,8 Prozent gestiegen.

50 Prozent der Menschen mit 30 bis 35 Jahren Beiträgen, die 2018 in Rente gingen, haben eine Rente von etwa 290.000 Pesos. Das ist noch unter dem Mindestlohn von derzeit 300.000 Pesos (ca. 375 Euro), der ebenfalls nicht zum Leben reicht.

Im ersten Halbjahr 2018 sind mehr als 9.000 Personen verstorben, die auf der Warteliste für medizinische Behandlung standen.

Für viele Kranke sind Medikamente unerschwinglich und sie fragen sich, wie es möglich ist, dass die vom kommunistischen Bürgermeister Daniel Jadue ins Leben gerufene und inzwischen von mehr als 60 Gemeinden kopierten “Volksapotheken” die gleichen Medikamente 70 Prozent billiger verkaufen können.

Die Ungleichheit in Chile ist himmelschreiend. 10 Prozent der Bevölkerung teilen sich 66,5 Prozent des Nettoeinkommens Chiles, während sich 50 Prozent der ärmsten Familien gerade einmal 2,1 Prozent teilen.

Steuerhinterziehungen und in Steuerparadiesen “geparkte” Vermögen haben Rekordwerte. Dem Finanzamt gehen jährlich Millionen verloren, weil die Zollbehörden die Erzexporte nicht hinreichend kontrollieren kann. So wurde z.B. Molybdän als Kupfer steuerfrei ins Ausland geschmuggelt oder weniger als die tatsächliche Menge versteuert.

Auf der anderen Seite gab es jahrelange Preisabsprachen bei Windeln und Papierprodukten, Hähnchen und Medikamenten. Der italienische Energiekonzern Enel hat die kostenlose Modernisierung aller Stromzähler in der Zentralregion angekündigt, um dann Kosten stillschweigend und versteckt auf die monatliche Rechnung zu setzen.

Die moralische Verkommenheit wichtiger gesellschaftliche Institutionen hat das Vertrauen der Bevölkerung in sie tief erschüttert.

So hat der Finanzriese “Penta” jahrelang Politiker und Parteien mit Hilfe gefälschter Rechnungen bestochen und damit einen Steuerschaden von wenigstens 500 Millionen Pesos angerichtet. Die Parlamentsmehrheit weigert sich seit Jahren beharrlich, die Diäten von mehr als 23.000 US-Dollar zu kürzen. Gegen 158 Kirchenoberen wird wegen Kindesmissbrauch ermittelt, von denen inzwischen 23 verurteilt sind. Die Spitzen von Polizei und Armee haben Hunderte Millionen Steuermittel veruntreut. Kasinobesuche, Privatreisen, Luxuswagen und Wohnungen wurden aus nicht kontrollierbaren Mitteln mit Hilfe gefälschter Rechnungen finanziert. Polizei und Gefängnispersonal kommt immer häufiger wegen krimineller Machenschaften ins Gerede. Sie schmuggeln Drogen, sind gelegentlich Kopf von kriminellen Banden oder halten ihre schützende Hand über sie, wenn es einmal zu Ermittlungen kommt. Nicht zu schweigen vom Mord an Camilo Catrillanca, der vor einem Jahr hinterrücks von Einsatzpolizei erschossen wurde. War dieser fürchterliche Zwischenfall nicht genug, wurde versucht, ihn bis hinauf zum Innenminister und Präsidenten zu vertuschen und zu verdrehen.

Dann kam die Tariferhöhung. In den ersten Tagen fuhren Schüler massenhaft, ohne zu bezahlen. Dann schlossen sich die Studenten an und es kam zu einzelnen Besetzungen von U-Bahnstationen. Alles friedlich und ohne “Randale”. Die Regierung kriminalisierte die Aktionen vom ersten Tag an und in den U-Bahnstationen und Waggons kam es zu regelrechten Hetzjagden mit Verhaftungen durch die Militärpolizei. Erst danach kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen.

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